Wider den Hammer im Kopf

 

   Es gibt einen Spruch, den ich einmal in einem Seminar gelernt habe:

"Wenn man nur einen Hammer hat sieht alles aus wie ein Nagel!"

 

   In der Fotografie ist es wie sonst auch im Leben; die Mehrheit der Fotografierenden sind eher an einem schnellen Erfolg interessiert anstelle eines nachhaltigen. Die Technik erleichtert vielen diese Einstellung.

 

   Den Fotografen Henri Cartier Bresson und auch Helmut Newton wird folgendes Zitat nachgesagt: „Deine ersten 10.000 Fotos sind Deine schlechtesten.“

Dabei sei daran erinnert, dass er analog fotografierte und mit damaligen Mitteln 10.000 Aufnahmen eine Lebensaufgabe waren.

 

   Serienaufnahmen mit 5 oder 10 oder 15 Aufnahmen in der Sekunde sind toll. Und der Mensch hinter der Kamera braucht sich keine Gedanken über Auslösezeiten der Kamera oder gar über den "richtigen Moment" zu machen.

   Heute ist es kein Problem, 10.000 Auslösungen in kurzer Zeit zu machen und dann auch ein richtig gutes Foto zu schiessen. Einige Leute schaffen die Auslösungen dann auch in wenigen Tagen. Reproduzierbar ist das dann aber nicht. Der Zufall ist keine Leistung; so ein Foto ist der Lohn der Ausdauer! So habe ich selber auf Lanzarote vor vielen Jahren mehrere Filme verknipst um ein richig gutes Brandungs-Foto zu bekommen. Meine Leistung dabei war die Ausdauer.

 

   Hans Windisch schreibt im Vorwort zu seinem 1939 erschienenen Buch "Die neue Fotoschule":

 

Die Mauer der Technik kann man nicht überspringen. Solides Handwerk ist Voraussetzung. Und dazu wieder die Voraussetzung: Zeit. Also das, was die meisten Menschen nicht haben.

 

   Wie viel Zeit verschwenden die meisten Fotografierenden, weil sie nicht die Technik anzuwenden wissen?